Warum Event Apps den Erfolg Ihrer Veranstaltung in Gefahr bringen können.

Wer heute noch auf den Desktop-Computer als erste Anlaufstelle in der Event-Vermarktung setzt, begeht einen großen Fehler. Aber sind (native) Event Apps die richtige Antwort? Schauen wir uns das mal näher an.

Der Anteil der Desktop Besucher auf Webseiten geht stetig zurück. Viele Veranstalter machen sich daher Gedanken, welche Auswirkungen der gestiegene Anteil der mobilen Besucher bei der Vermarktung ihrer Veranstaltungen hat. 

Seit Jahren wird dieser Trend bei der Entwicklung von Webseiten berücksichtigt: zunächst mit Responsive Webdesign und dem Versuch, Inhalte auf möglichst allen Devices optimal darzustellen. Später kam dann die Fokussierung auf Mobile First, d.h. schon beim Design wird nicht der Desktop, sondern die mobile Experience vorangestellt. Und das macht eine Menge Sinn, wie diese Trends zeigen:

Mobile Trends

1. Suche bei Google

Mittlerweile kommen über 60% der Suchanfragen, die online gestellt werden, von mobilen Endgeräten. Das hat Google, den Betreiber der größten Internet-Suchmaschine, schon 2016 bewogen, die “Mobile Friendliness” zum Rankingfaktor und später den mobilen Index zum primären Index zu machen. 

2. Mobile-only wächst

In den USA sind bereits 25% der Nutzer des mobilen Internets “mobile-only” unterwegs, d.h. sie nutzen schon gar keinen Desktop-Computer mehr. Tendenz klar steigend.

3. Die mobilen Endgeräte diversifizieren sich weiter

Trends wie das Internet der Dinge (IoT), Voice Control (Alexa und Co.) und Wearables (z.B. Smartwatches) lassen die Anzahl und Art der mobilen Endgeräte gerade explodieren. Kann die Funktion einer App soweit heruntergebrochen werden, dass sie auch auf der Smartwatch funktioniert? Lässt sich ein Event-Ticket auch über Alexa buchen? Die Anforderungen an flexibles Design wachsen.

Was bedeutet das für die Event Experience?

Ein Veranstalter, der diese Entwicklung kennt, ist gezwungen zu handeln. Bevor ein Event in der realen Welt stattfindet, gewinnen Ihre Teilnehmer bereits über verschiedene Wege Eindrücke von der Veranstaltung: soziale Medien, die Event-Website, Newsletter, Print-Materialien, Beiträge auf Partner-Websites. 

Ernst wird es dann, wenn sich Teilnehmer Ihrer Veranstaltung über die Veranstaltungswebsite, ob mobil oder am Desktop,  informieren, anmelden und mit Ihrem Content interagieren möchten. Hier entscheidet sich, ob die “User Experience” zum Veranstaltungserfolg beitragen kann.

  • Wie einfach ist es, sich anzumelden und zu bezahlen?
  • Sind alle nötigen Informationen leicht verständlich und ohne irgendwelche Barrieren zugänglich?
  • Wie intuitiv ist die Navigation? 
  • Wie lang sind die Ladezeiten im Registrierungsprozess?
  • Ist die Bezahlung und das Ticketing auch über Smartphones möglich?
  • Kann ich mobil bereits mit anderen Teilnehmern in Kontakt treten und meinen Besuch optimal vorbereiten.

Aus diesen Einzelergebnissen setzt sich das “Big Picture” zusammen, das ihre Teilnehmer von Ihrem Event gewinnen.

Die naheliegende Lösung scheint eine Event-App zu sein, die ja für den mobilen Nutzer speziell ausgerichtet ist, oder? Ok, also beauftragen wir eine Agentur, die eine “Event App” entwickelt oder nutzen die zahlreichen Event App-Anbieter, die der deutsche und internationale Markt bietet.

Aber was ist eigentlich eine Event App? Was genau soll sie können? 

Warum Native Event Apps keine Lösung sind 

Eine genaue Begriffsdefinition scheint wichtig, denn hier wird häufig das Wort nativ unterschlagen. Unter einer nativen Event-App wird eine Lösung verstanden, die auf den einschlägigen Stores (Android, IOS) zur Verfügung gestellt wird. Features wie Registrierung, Eventinfos, das Veranstaltungsprogramm, Speaker-und Sponsoreninfos, Live-Polls und Umfragen sind häufig Bestandteile dieser Lösungen. 

Und bereits hier beschleicht den Veranstaltungsplaner ein ungutes Gefühl. Denn zunächst versuche ich, mit Hilfe diverser Marketingmaßnahmen die Zielgruppe von der Teilnahme an meiner Veranstaltung zu überzeugen und mit Hilfe guten Contents zu binden. Und dann muss ich sie wieder “wegschicken” zu einem Store? Und sie zwingen, “meine” App zu installieren? Und die installierte Event App auf dem Smartphone unter den vielen anderen Apps auch wieder zu finden? Und dann die Event App auch noch aktiv zu nutzen? 

Ich schicke also meine Teilnehmer in ein Silo (App Store), wo ich nochmals alle Inhalte zur Verfügung stellen muss, die ich bereits mit viel Aufwand auf meiner Website anbiete? Macht das wirklich Sinn?

Es gibt Schätzungen, dass mit jedem zusätzlichen Schritt, den ein Teilnehmer gehen muss, um eine Event-App zu installieren und zu nutzen, ca. 25 % der Zielgruppe abspringen. D.h. 

  1. Zielgruppe Veranstaltungsteilnehmer: 100 %
  2. In den Store geschickt:  Verlust 25 %, Rest 75 %
  3. Event App installiert:  Verlust 25%, Rest 50 %
  4. Anteil der User, die die native App aktiv nutzen: Verlust 25%, Rest 25 % 

Alleine im iOS App Store gibt es 2,2 Mio. verschiedene Apps, im Google Play Store sind es sogar 2,7 Mio. Tatsächlich verbringt die/der durchschnittliche App-Nutzer(in) aber 77% ihrer Zeit mit den Top-3 Apps. Und die kommen in der Regel aus den Bereichen Games, Social Media, Messaging, vielleicht noch Finanzen. 

Diesen Wettbewerb kann eine native Event-App niemals gewinnen – mit ihrem ganz speziellen Nutzen, der noch dazu auf den Zeitraum vor, während und vielleicht noch kurz nach einem Event, d.h. wenige Wochen reduziert ist. Und es wird noch schlimmer.

Lange Wartezeiten 

Bevor Event-Apps im Apple App-Store oder Google Play-Store von Besuchern heruntergeladen werden können, durchlaufen sie einen sogenannten Review-Prozess. Dabei wird die App auf Inhalt und Funktionalität überprüft, was sich mehrere Tage bis zu einigen Wochen hinziehen kann. Im schlimmsten Fall kann eine Einreichung auch abgelehnt werden, wenn bestimmte Inhalte nicht mit den Richtlinien des jeweiligen App-Stores vereinbar sind. 

Beschränkungen bei Firmen-Smartphones

Viele Unternehmen statten Ihre Mitarbeiter mit Smartphones aus, die oftmals individuelle Softwareeinstellungen besitzen. So ist es nicht selten, dass diese Telefone aus Sicherheitsgründen keine zusätzlichen App-Installationen erlauben. In dem Fall könnte der Nutzer eine Event-App aus dem App-Store nicht installieren und somit auch nicht nutzen.

Plattform-Wirrwarr

Bei Event-Apps muss man mehrere Plattformen bedienen, um möglichst viele Nutzer anzusprechen. Eine App für den Google Play Store von Android, eine App für den App-Store fürs iPhone, und um wirklich alle Nutzer zu erreichen, müsste man noch eine App für Windows Mobile oder Blackberry zur Verfügung stellen.

Aber Moment mal, gibt es nicht auch Vorteile nativer Event Apps?

Pro-Argument: Push-Nachrichten.

Sogenannte Push Nachrichten sind spezielle Meldungen, die direkt dem Mobile angezeigt werden. Man muss also nicht erst die Event App öffnen, sondern hat mit einem Blick Zugriff darauf.

Push-Funktionalitäten gibt es sowohl in nativen als auch Web Apps. Allerdings lässt Apple mit dem Betriebssystem iOS das webbasierte Pushen über den Safari-Browser (noch) nicht zu – das spräche für eine native Event-App. Aber ca. 75 % der mobilen Betriebssysteme weltweit basieren auf Android, der Rest ist im wesentlichen iOS. 

Zudem können Push-Nachrichten von Nutzern abbestellt werden und gewährleisten somit auch keine zuverlässige Zustellung. Teilnehmer oder Teilnehmergruppen können auch mit Notifications, die in der Web-App dargestellt werden, über wichtige Updates informiert werden.

Pro-Argument: Offline-Nutzung

Die Möglichkeit, die Event App auch offline zu nutzen zu können, war noch vor Jahren das stärkste Argument für eine native Event-App. Eher statische Inhalte wie das Veranstaltungsprogramm konnten auch gelesen werden, wenn keine Internetverbindung bestand. Inzwischen ist jedoch auch das keine Argument mehr, da webbasierte Event Apps eine (begrenzte) Möglichkeit der Speicherung von Daten auf dem lokalen Gerät haben, und damit diese Information auch offline zur Verfügung steht. 

Native vs. Web App

Wenn man die schlechte Nutzungsraten der nativen Event Apps sieht und sich die weiteren Nachteile vor Augen führt, kann eine native Event App eine wirkliche Gefahr für den Veranstaltungsplaner darstellen, wenn er mit falschen Annahmen arbeitet, auf falsche Versprechungen hereinfällt und sich auf die native App “verlässt”. 

Mobile Experience und die Converve Plattform

Eine der Kernfunktionen der Converve Plattform ist es, das Matchmaking und Networking zwischen den Teilnehmern Ihrer Veranstaltung zu ermöglichen und zu organisieren. Unser datengetriebenes Empfehlungstool hilft Teilnehmern, die wertvollsten Kontakte und spannendsten Inhalte auf Ihrer Veranstaltung zu finden.

 Mobile Event Experience - made by Converve

Mobile Event Experience – made by Converve

Klar, dass das am einfachsten über das Device erfolgt, das Ihre Teilnehmer immer bei sich tragen: Das Smartphone. Unsere Plattform ist daher konsequent auf die mobile Nutzung ausgelegt. Alle wichtigen Funktionen sind für die Event-Teilnehmer einfach und intuitiv mobil verfügbar – sie können bequem sogar noch während der Anreise z.B. im Zug genutzt werden, um Termine zu vereinbaren.

Aussteller können über ihr Interface jederzeit verfolgen, wie viele und welche Meetinganfragen gestellt werden. Veranstalter behalten den Überblick über die wichtigsten KPIs direkt von ihrem Smartphone aus.

Und das ganz ohne umständlichen Download einer nativen Event-App, sondern ganz einfach über den mobilen Browser Ihres Smartphones!

Wir sind laufend dabei, unsere mobile Lösungen so weiterzuentwickeln, dass sich der User keine Gedanken mehr darüber machen muss, auf welchem Device er unsere Lösung nutzt. Das ist für uns der logische und richtige Weg.

Fazit

Vieles spricht dafür, die Kommunikation mit ihren Event-Teilnehmern nach dem Mobile-First-Prinzip zu gestalten. Dabei helfen native Event-Apps aber nicht weiter, sind sie doch eher eine Hürde als eine Hilfe.

Wir bei Converve setzen auf die einfache Verfügbarkeit aller Infos und der Kernfunktionen (Kontaktmanagement, Event Website, Registrierung & Payment, Agenda Management, Networking, Matchmaking und Reporting) über mobil optimierte, schnell ladende und benutzerfreundliche Lösungen.